Mitmachen
Artikel

Artikelserie «Grüne Träume» – Sinnvolle Energiepolitik

Ein sinnvoller Umgang mit allen Energieformen ist essenziell. Nicht jede Energiequelle ist für jeden Energieverbraucher geeignet. Daher ist es wichtig, für jeden Anwendungsfall die optimalste Energieform auszuwählen. Die im Kanton Zürich geplante Änderung des Energiegesetzes widerspricht diesen Grundlagen, indem es einseitig auf «erneuerbare» Energiequellen setzt, das Mitbestimmungsrecht der Gemeinden einschränkt und die Wirtschaft durch neue Gesetze stark belastet.

Ein stabiles Netz erfordert einen ausgewogenen Energiemix – nicht einseitige Vorgaben. Bild: Pixabay

Das Energiegesetz, über das wir am 28. September 2025 abstimmen dürfen, präsentiert sich mit harmlos wirkenden Gesetzesartikeln. Unter der Präambel «Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel» wird jedoch der Klima-Wahn der Grünen deutlich. Der Kern der Vorlage sieht vor, dass die Treibhausgasneutralität im Kanton Zürich bis 2040, spätestens aber bis 2050, erreicht werden soll.

Unrealistische Ziele und Folgen

Die Artikelserie zu den grünen Träumen hat es deutlich gemacht: Die Ziele solcher Gesetze sind unrealistisch und äusserst schädlich. Zudem hebeln sie das Mitbestimmungsrecht der Bürger und Gemeinden aus, indem der Regierungsrat mit Verordnungen alles entscheiden kann.

Der gigantische Strombedarf

Die Grünen planen, die zusätzlich benötigten 217’879 Terajoule pro Jahr (60 Gigawattstunden pro Jahr) an elektrischer Energie, die zur vollständigen Ersetzung fossiler Brennstoffe und alter Kernkraftwerke erforderlich wären, durch Solar- und andere erneuerbare Energiequellen zu erzeugen. Ein Ausbau der Solarenergie mit der gegenwärtigen Geschwindigkeit würde jedoch etwa 200 Jahre in Anspruch nehmen. Selbst bei einer massiven Beschleunigung des Ausbaus wäre das Vorhaben innerhalb der nächsten 20 Jahre nicht realisierbar.

Hinzu kommt die Frage der Verfügbarkeit von Solarkomponenten. Sollten Europa und die USA ihre selbstgesteckten Ziele umsetzen wollen, wäre die Produktionskapazität nicht ausreichend. Solche logistischen Herausforderungen wurden auf der Klimakonferenz in Paris offenbar nicht berücksichtigt. Auch die Windenergie trägt in der Schweiz kaum zur Erreichung dieser ambitionierten Klimaziele bei, da die Windgeschwindigkeit in der Schweiz nur halb so hoch ist wie in Norddeutschland und demnach nur ein Achtel der Energiemenge produziert werden kann.

Wie sieht eine vernünftige Energiepolitik aus?

Um in der Energieproduktion tatsächlich CO2-Neutralität zu erreichen, stellt die Kernenergie kurzfristig aus heutiger Sicht die einzige realisierbare Option dar. Mittelfristig können Effizienzsteigerungen einen wichtigen Beitrag leisten. Eine Begrenzung der Zuwanderung ist wohl eines der wirksamsten Instrumente.

Um erhebliche Komforteinbussen im Alltag, eine Gefährdung der Industrie und drohende Stromausfälle zu vermeiden, ist es ratsam, den derzeitigen Energiemix aus Kernkraftwerken, Wasserkraft, fossilen Brennstoffen, Solarenergie und anderen Energiequellen beizubehalten.

Jede Energieform verfügt über ein spezifisches, optimales Einsatzgebiet. Daher stellt ein Energiemix die geeignete Strategie dar. Erdöl und Erdgas eignen sich beispielsweise im Transportwesen und bei der industriellen Wärmeerzeugung (Prozesswärme) aufgrund ihrer hohen spezifischen Energiedichte. Elektrizität findet sinnvolle Anwendung im Transportwesen, für Wärmepumpen oder in der allgemeinen Wirtschaft. Energieformen mit geringerer Energiedichte wie Abwärme oder Umweltwärme (Anergie) können mithilfe von Wärmepumpen ebenfalls für die Wärmeerzeugung genutzt werden.

Energieeinsparungen sind, sofern sie ohne Komforteinbussen realisierbar sind, stets sinnvoll. Die kontinuierliche Weiterentwicklung technologischer Lösungen eröffnet neue Möglichkeiten für einen effizienteren Einsatz der vorhandenen Energie. Daher ist es weder notwendig noch sinnvoll, Energiesparmassnahmen durch Verbote und Umerziehung der Bevölkerung durchzusetzen.

Die produzierende Industrie benötigt den beschriebenen, sinnvollen Energiemix aus Gas, Erdöl, Strom und Wärmeenergie. Nur so kann sie effizient und effektiv mit der jeweils optimalen Energieform versorgt werden.

Für die Wirtschaft ist es essenziell, dass alle Energieformen frei verfügbar sind und sinnvoll eingesetzt werden können. Ein generelles Verbot fossiler Energieträger oder eine planwirtschaftliche Organisation der Energieversorgung führen, wie die Geschichte zeigt, unweigerlich zum Misserfolg.

Ein klares Nein zum Energiegesetz

Die Schweiz ist mit dem aktuellen Energiemix gut positioniert. Eine verstärkte Elektrifizierung sowie die Reduktion der Abhängigkeit von importiertem Erdgas und Erdöl im Verkehrs- und Heizungssektor haben jedoch Auswirkungen auf den Energiemix.

Energiegesetze, die keinen Energiemix und eine hohe staatliche Regulierung der Wirtschaft vorsehen, sind abzulehnen. Stimmen Sie bitte gegen die Änderung des Energiegesetzes.

*Die Quellen und Belege für die hier gemachten Aussagen finden Sie im Buch «Grüne Träume», Johann Widmer, Hrsg., epubli.de.

Frühere Teile dieser Serie finden Sie im Zürcher Boten in den Ausgaben vom 8., 15. und 22. August und 26. September sowie auf unserer Webseite in der Rubrik Artikel.

Artikel teilen
Kategorien
über den Autor
Johann Widmer
SVP (ZH)
weiterlesen
Kontakt
SVP des Kantons Zürich, Lagerstrasse 14, 8600 Dübendorf
Telefon
044 217 77 66
Fax
044 217 77 65
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden