Doppelmoral linker Frauen
In der Schweiz sind Mann und Frau gleichberechtigt. Frauen, die in unserem Land das Gegenteil behaupten, suhlen sich vielfach in der Opferrolle.

Frauen demonstrieren am internationalen Frauentag. Bild: Keystone
Anfang März rief mich eine Journalistin des «Zürcher Oberländer» an. Sie fragte mich: «Frau Borer, wir suchen verschiedene Meinungen zum 8. März. Was halten Sie von diesem Tag?» Ihre Frage implizierte, dass man diesen Tag selbstverständlich kennen müsse. Wieso also sagt er mir nichts? Auf meine Rückfrage, was denn an diesem Tag speziell sei, antwortete sie mir, dass es sich um den internationalen Frauentag handle. Spontan antwortete ich, dass dieser Tag für mich keine Bedeutung habe. Darauf folgte ein Interview mit diversen Fragen zum Thema Gleichstellung: Fühle ich mich als Frau benachteiligt? Haben wir festgefahrene Rollenbilder? Braucht es den Einsatz für Frauenrechte noch? Meine Meinung zu diesem Thema ist klar: In der Schweiz sind Mann und Frau gleichberechtigt. Frauen, die in unserem Land das Gegenteil behaupten, suhlen sich vielfach in der Opferrolle. Doch Gleichberechtigung ist nur dann erreicht, wenn sie von allen Seiten gelebt wird.
Männerfeindliche Parolen
Stattdessen fordern – vor allem linke Frauenorganisationen – Frauenquoten und schwingen feministische, nicht selten männerfeindliche Parolen. Stellen Sie sich mal den umgekehrten Fall vor: Männer fordern Männerquoten und setzen öffentlichkeitswirksam ihre Rechte durch, was in gewissen Berufen und Bereichen gar nicht so abwegig wäre. Der Aufschrei wäre riesig.
Männer und Frauen werden gegeneinander ausgespielt
Genau diese Doppelmoral stört mich. Manchmal kommt es mir vor, als würde die Gleichstellungsdebatte dafür genutzt, um Mann und Frau gegeneinander auszuspielen. Gleichberechtigt bedeutet eben auch, sich so zu verhalten, sich als Frau dem Wettbewerb zu stellen und sich auch in einer Männerwelt zurechtzufinden. Quoten haben da gar nichts verloren. Sie erreichen genau das Gegenteil, weil nicht die Leistung zählt, sondern die Quote. Beispielsweise hat die UBS kürzlich ihre internen Vorgaben zum Anteil von Frauen und Minderheiten im Management zurückgezogen. Warum? Weil es eben nicht funktioniert, Menschen wegen ihres Geschlechtes in Positionen zu hieven, ohne die Leistung ins Zentrum zu stellen.
Im Widerspruch
Noch widersprüchlicher und anstössiger finde ich es, wenn dieselben Frauen, die Gleichberechtigung fordern, randalieren und den Rechtsstaat mit Füssen treten, als hätten sie die Erlaubnis, sich über Recht und Ordnung hinwegzusetzen – so geschehen am 8. März in der Stadt Zürich. Genau diese Frauen lassen es zu, dass massenhaft und unkontrolliert Asylanten in unser Land strömen, für die eine Frau einen niedrigeren Stellenwert hat. Mir ist bewusst, dass es einmal Zeiten gegeben hat, in denen die Frauen nicht gleichberechtigt waren, und es andere Länder und Kulturen gibt, in denen Gleichberechtigung ein Fremdwort ist. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Privilegien und unsere Kultur leben und aufrechterhalten – im Sinne aller unserer «Fraue und Manne».