Exorbitanter Lohn für Amherd-Beraterin
Brigitte Hauser-Süess ist wohl die am besten verdienende Bundesratsberaterin der Geschichte. Offenbar hilft hier die Walliser Solidarität mit Bundespräsidentin Viola Amherd.

Bundesrätin Viola Amherd bestätigt einmal mehr, dass sie ihr Departement nicht im Griff hat. Bild: VBS
Hauser-Süess ist die wichtigste politische Weggefährtin von Amherd. Die beiden Frauen aus Brig sind seit über 30 Jahren eng befreundet. Die ehemalige CVP-Frauenchefin und gelernte Schreibmaschinenlehrerin ist heute Amherds offenbar unersetzliche Beraterin. Hauser- Süess wurde mit 64 Jahren ordentlich pensioniert und bezog AHV. Sie bekam aber weiterhin das volle Honorar einer Bundesratsberaterin. Jetzt mit über 70 Jahren bekommt sie einen neuen Vertrag.
1140 Franken pro Tag!
Dieser neue Vertrag hat es in sich. Brigitte Hauser-Süess verdient in einem dreimonatigen Anstellungsverhältnis pauschal 1140 Franken pro Tag plus grosszügige Spesen und Sozialbeträge. Das ist mehr, als der US-Präsident verdient, wie die NZZ kürzlich feststellte. Wissen muss man dazu auch, dass wenn man das 70. Altersjahr erreicht hat, man sich gemäss Bundespersonalverordnung zwangspensionieren lassen muss. Man macht bei der Amherd-Intimfreundin offenbar eine Ausnahme, da das Bundespräsidialjahr so viel zu tun gebe. Das stimmt: Amherd bereitet ja die Integration der Schweiz in die Nato vor und bereitet den Boden für den EU-Beitritt.
Geheimhaltung vor dem Steuerzahler
Der Vertrag sollte geheim bleiben. Aber die NZZ konnte, gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz (BGÖ), den Vertrag einsehen. Und es ist jetzt eindeutig: Bundesrätin Amherd wollte diesen exorbitanten Vertrag geheim halten. Der Steuerzahler sollte nie erfahren, welche grosse Summe hier auf dem Spiel steht.
Wie eine Souffleuse
Brigitte Hauser-Süess hat mittlerweile überall ihre Finger im Spiel. Sie kann als Beraterin auf zahlreiche Bundesrätinnen zurückschauen. Die Bundesrätinnen kamen und gingen. Dieses Jahr war sie gar als einzige persönliche Beraterin am Bundesrats-Reisli dabei. Wie eine Souffleuse klebt sie an Bundesrätin Amherd, wie man am Bürgenstock- Friedensgipfel feststellen musste. Beim Departement von Ruth Metzler war Brigitte-Süess bereits Leiterin des Informationsdienstes des Bundesamts für Migration. 2009 wurde sie Leiterin des Informationsdienstes bei Eveline Widmer-Schlumpf.
Keine Befangenheit?
Nach Widmer-Schlumpfs Rücktritt wurde Hauser-Süess persönliche Mitarbeiterin von Doris Leuthard. Dank Leuthard, der damaligen Chefin des Verkehrsdepartements, wurde sie auch in den Verwaltungsrat der Bahnbetreiberin BVZ-Holding gewählt. Das waren öffentliche Verkehrsleistungen, die vom Bund abgegolten werden. Seit 2019 ist Hauser-Süess als persönliche Beraterin von Bundesrätin Viola Amherd tätig.
Fetisch Nato
Schlussendlich ist festzustellen, dass das VBS trotz des Duos Amherd und Hauser-Süess zahlreiche Baustellen hat. Vertane EDV-Projekte oder die schwache Logistik sind nur zwei Stichworte. In Sachen Ukraine-Frieden läuft nichts. Man sieht das VBS nur bei der Nato-Annäherung am Arbeiten. Und dies ohne Volksauftrag!