Für Volksentscheid in der Sprachenfrage
Die Arbeitsgemeinschaft für praxisbezogene Schulreformen, hervorgegangen aus dem überparteilichen Komitee gegen das neue Volksschulgsetz, hat sich in einer ersten Klausurtagung mit zentralen Fragen der Schulentwicklung auseinandergesetzt. Dabei kam in den wesentlichen Punkten ein weitgehender Konsens zustande. Ein neues Modell der Qualitätssicherung bei der Nachfolgeorganisation für die Bezirksschulpflege und eine umfassende Überarbeitung der Struktur Geleiteten Schulen waren zwei wichtige Themen. Betreuungsangebote mit schulischer Aufgabenhilfe, verschiedene Formen der ausserfamiliären Unterstützung, Schulung in Kleinklassen, aber auch die integrative Förderung wurden sorgfältig geprüft und grundsätzlich positiv bewertet. Zu diesen Themenkreisen werden in den kommenden Wochen detailierte Positionspapiere ausgearbeitet.
Im Bereich Lehrplan, welcher die Unterrichtsgestaltung massgebend bestimmt, sind bereits wichtige Entscheide gefallen. Die Arbeitsgemeinschaft fordert in voller Übereinstimmung mit den Zürcher Lehrerverbänden, dass der Bildungsrat auf die Einführung einer zweiten Fremdsprache auf der Primarstufe verzichtet. Die teilweise bedenklichen Leistungen in der deutschen Sprache geben keinen Anlass, die Kinder in der Primarschule mit einer zweiten Fremdsprache zu belasten. Ob Englisch oder Französisch als erste Fremdsprache eingeführt werden soll, muss in einem gesamtschweizerischen Volksentscheid ermittelt werden.
Für den Lehrplan sind gesetzliche Richtlinien festzulegen. Die pädagogische Grundversorgung bei den elementaren Bildungszielen soll verbindlicher geregelt werden, als dies mit der gegenwärtigen Beliebigkeit der Stoffvermittlung speziell im sprachlichen Bereich der Fall ist. So werden Stufenziele für die Unterstufe und Jahrgangsziele ab der 4. Klasse gefordert. Damit können entscheidende Schritte in der Qualitätssicherung und bei der Ausgestaltung der Lehrmittel verwirklicht werden.
Schliesslich wird ausdrücklich festgehalten, dass disziplinarische Fragen unsere Volksschule gegenwärtig weit mehr belasten als in der Reformdiskussion zum Ausdruck kommt. Der kompetenten Führung heterogener Klassen durch bestens ausgebildete Klassenlehrpersonen und dem pädagogischen Aufbau einer soliden Arbeitshaltung bei Kindern und Jugendlichen kommt daher grosse Bedeutung zu.Überparteiliches Komitee gegen das neue Volksschulgesetz