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«Lehrpersonen»

Vielfach sieht man im Umgang mit der Sprache, wessen Geistes Kind jemand ist. Derjenige, der das angeblich geschlechtsfreie Wort «Lehrperson» benützt, hat irgendwie keine Empathie mit unseren Lehrerinnen und Lehrern, die tagaus und tagein ihrem schwierigen Erziehungsauftrag nachkommen.

Linke Sprache begegnet uns überall im Alltag. (Bild: Adobe Stock)

In der NZZ bezeichnete bereits 2010 ein Leserbriefschreiber das Wort «Lehrperson » als Unwort. Dies sei eine «anonymisierte asexuelle Versachlichung einer Person», hinter der der Mensch verschwinde. Und weiter: «Eine Lehrperson unterrichtet nicht, die erstellt Projektpläne und geht an Telefonkonferenzen. »

Eine Entmenschlichung

Dieses neue Wortmonstrum unserer Bildungsbürokraten ist heutzutage in der Bildungsdirektion gang und gäbe. Tatsächlich bringt uns die Bildungsbürokratie zu einer Entmenschlichung der Schule. Das zeigt allein schon der Lehrplan 21. Man wollte den Lehrern nicht nur sagen, was sie machen, sondern wie sie es machen müssen. Die extreme Kompetenzorientierung störte einen grossen Teil der Lehrerschaft. Genderwörterbücher – so etwas gibt es! – erklären den Begriff wie folgt: Person ist einer der wenigen «geschlechterneutralen Ausdrücke» für menschliche Wesen, ist universell verwendbar und sollte daher unter keinen Umständen gegendert werden. Es ersetze nicht nur Mann und Frau, sondern schliesse auch «diverse» Menschen ein. Gegenüber dem Wort «Mensch» habe das Wort «Person» den Vorteil, dass der Ausdruck weniger «wissenschaftlich» sei.

Von der Weiblichkeit befreit

Heute läuft ein Elternabend in einer Schule meistens so ab. Eine Frau wird nicht etwa als neue motivierte Lehrerin vorgestellt, sondern kalt und sehr unpersönlich als Lehrperson. Sie wird quasi von ihrer Weiblichkeit befreit. Angeblich gendergerecht, aber sicher nicht menschenwürdig. Leider sind offizielle Stellungnahmen aus der Bildungsdirektion bereits so stark mit dem Unwort «Lehrperson» durchseucht, dass sich bereits SVP-Kantonsräte beim Verwenden dieses Wortes erwischen lassen. Natürlich können sie sagen und schreiben, was sie wollen. Der ständige Gebrauch des Wortes «Lehrperson» zeugt aber nicht von grossem menschlichem Verständnis für unsere Lehre- Linke Sprache begegnet uns überall im Alltag.

über den Autor
Reinhard Ulrich Wegelin
SVP (ZH)
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