Paracycling- und Rad-WM – keine unverhältnissmässigen Einschränkungen der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden mehr!
Bild: SVP
Fraktionserklärung der SVP-/EDU-Fraktion:
Paracycling- und Rad-WM – keine unverhältnissmässigen Einschränkungen der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden mehr!
Nervenaufreibende Staus, massive Einschränkungen der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden sowie ein grosser wirtschaftlicher Schaden: Die 9-Tage dauernde Paracycling- und Rad-WM führte zu starken Verkehrseinschränkungen in diversen Gebieten des Kantons Zürich.
Um es vorweg klarzustellen: Wir sind durchaus dafür, dass im Kanton Zürich Grossveranstaltungen stattfinden können und so die Attraktivität des Standortes Zürich in die Welt hinausgetragen wird. Diese über eine Woche andauernde Rad-WM gehört jedoch nicht zum Leuchtturmprojekt des Kantons Zürich.
Insbesondere in der Stadt Zürich waren die negativen Auswirkungen massiv und unverhältnismässig. Dazu kommt, dass die Stadt-Regierung von Zürich die Vereinbarung mit den Mitgliedern des Forums Zürich missachtete. Zahlreiche Unternehmen mussten ihre Türen mangels Kundschaft und Erreichbarkeit schliessen oder grosse Einbussen in Kauf nehmen.
Wer jetzt denkt, dass dafür viele auswärtige Gäste in den Kanton Zürich reisten, um sich das Spektakel anzusehen, hier zu konsumieren und zu übernachten, täuscht sich. Wie es nach ersten Einschätzungen der Hotellerie- und Gastro-Branche aussieht, konnten nicht mehr Übernachtungen und Restaurant-Besuche verzeichnet werden. Von einer erhöhten Wertschöpfung kann also nicht gesprochen werden.
Für Spitäler war der Anlass eine Zitterpartie, zumal der Stau dazu führte, dass ein rasches Zufahren der Blaulichtorganisationen in Frage gestellt werden musste. Auch die Möglichkeiten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den jeweiligen Betrieb zu gelangen, waren stark eingeschränkt. Ganz allgemein wurden die Bürgerinnen und Bürger stark und in nicht nachvollziehbarem Ausmass in ihrer Bewegungsfreiheit beschnitten.
Dass das Ganze enorm viel städtisches und kantonales Personal – insbesondere seitens der Polizei – band (Personal, das es an anderen Stellen gebraucht hätte), setzt dem Ganzen die Krone auf. So hat die Stadtpolizei Zürich vergangenes Wochenende die Besetzung des Kanzlei-Areals unter anderem deshalb nicht umgehend aufgelöst, weil wegen der Rad-WM zu wenig Personal verfügbar war. Steuergelder wurden richtiggehend verschleudert. An verschiedenen Orten wurden ganze Verkehrsinseln entfernt, d.h. Pflastersteine weggespitzt, um freie Fahrt für die Athleten zu haben. Die Inseln müssen nun für teures Geld wiederhergestellt werden.
Fazit für uns: Mit drei Tagen Paracycling- und Rad-WM und geringen Einschränkungen für Bürger und Gewerbe hätten wir leben können. Dieser überdimensionierte Anlass war zu viel des vermeintlich Guten. Er freute primär unsere Classe politique, die an VIP-Apéros die Gläser klingen lassen konnten. Dahingegen wurden Bürger und Gewerbe schikaniert und ein massiver wirtschaftlicher Schaden verursacht.
Abschliessend möchte ich nochmals betonen: Es ist uns wichtig, dass Grossanlässe stattfinden können. Es ist uns aber auch wichtig, dass die Gemeinden, das Gewerbe und die Direktbetroffenen künftig stärker einbezogen werden und Einschränkungen so gering wie möglich gehalten werden. Wir stehen mit den Gemeinden und dem Gewerbe im Gespräch, um einen entsprechenden Vorstoss vorzubereiten.