Rückblick auf eine spannende Zeit

Kantonsratspräsident Jürg Sulser freut sich darauf, auch weiterhin als Vermittler und Brückenbauer zu agieren. Bild: Pixabay
Fast neun Monate sind seit meinem Amtsantritt als Kantonsratspräsident vergangen. In dieser Zeit durfte ich erleben, wie wichtig der Dialog und der gemeinsame Austausch in einer vielfältigen politischen Landschaft sind. Diese Erkenntnis ist nicht neu, wohl aber die Perspektive, denn als Kantonsratspräsident ist nicht meine Sichtweise als SVP-Finanzpolitiker entscheidend so wie früher, sondern ich bin ein Kantonsratspräsident für alle, quasi ein «Brückenbauer» von links nach rechts, wie ich es bei meinem Amtsantritt kommunizierte.
Budgetdebatte als «Gesellenstück»
Die diesjährige Budgetdebatte 2025, mit der ich sicherlich mein «Gesellenstück » als Kantonsratspräsident abliefern durfte, war eine der grossen Herausforderungen, mein Anliegen als Brückenbauer eindrücklich umzusetzen. Der Kanton Zürich ist der wirtschaftsstärkste Kanton in der Schweiz mit einem 19-Milliarden-Budget. Wir standen vor der Aufgabe, ein verantwortungsbewusstes und zukunftsorientiertes Budget zu gestalten, das sowohl den sozialen Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger gerecht wird als auch stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung trägt und unseren Kanton Zürich als Wirtschaftskanton weiter voranbringt.
Der Kanton Zürich hat sich in den letzten Jahren als wirtschaftliches Kraftzentrum etabliert. Unser Reichtum an innovativen Unternehmen – Startups, KMU wie auch grosse Unternehmen – eine stabile Infrastruktur und gesunde Finanzen sind das Resultat jahrelanger harter Arbeit und strategischer Entscheidungen. In der Budgetdebatte war es mein Ziel, diese Stärken zu nutzen und sicherzustellen, dass unser Budget sowohl den gegenwärtigen als auch den zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Die Debatte war von unterschiedlichen Interessen geprägt. Wirtschaftswachstum, gesellschaftliche Verantwortung und ökologische Nachhaltigkeit bildeten die Leitprinzipien der Vertreter aus den verschiedenen Parteien. Es war meine Aufgabe, diesen Dialog zu moderieren und sicherzustellen, dass alle Stimmen Gehör fanden.
Respekt trotz Differenzen elementar
Die produktiven Gespräche und die respektvolle Auseinandersetzung zwischen den Fraktionen waren für mich das Herzstück dieser Debatte. Mit vielen konstruktiven Vorschlägen haben wir es geschafft, verschiedene Sichtweisen zu berücksichtigen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. Der respektvolle Umgang untereinander, auch wenn wir unterschiedliche Positionen vertreten, hatte einen positiven Einfluss auf die Entscheidungen und zeigte einmal mehr, dass wir in der Lage sind, über Parteigrenzen hinweg gut und konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Dieser Rückblick ist für mich nicht nur eine Gelegenheit, auf die vergangenen Monate zu schauen, sondern auch ein Ansporn, in meiner verbleibenden Amtszeit als Kantonsratspräsident weiterhin Brücken zu bauen. Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und darauf, auch weiterhin als Vermittler und Brückenbauer zu agieren.