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Werbung stört, Vorschriften nicht

Ein wirtschaftszerstörerischer, kalter Windzug fegte am Mittwochabend durch den Gemeinderat. Eine Motion der AL wollte eine deutliche Reduktion der Reklameflächen erzwingen. Und erzielte eine knappe Mehrheit.

Werbung macht Sinn. Wir brauchen einen Campari. Bild: Wikimedia

Reklamebildschirme sollen in keinem Falle mehr zulässig sein, sagen die gewählten linken Extremisten. Weil Werbeflächen den Konsum anheizen. Und das ist nicht etwa gut, wie man glauben könnte. Nein, Konsum schadet dem Klima. Fundamentalismus pur! Einzig Beschriftungen von Geschäften oder unkommerzielle Angebote sollen noch erlaubt sein. Aber die Bevölkerung brauche keine ständigen Erziehungsbotschaften, erklärten die Fundis der Sozialdemokraten (SP), Grünen und Alternativen Liste (AL). Dadurch zeigten sie, dass sie das Volk erziehen wollen. Einzig eine Textänderung der selber auch konsumfreudigen SP, welche genauere Bestimmungen ausklammerte, schwächte den Wahnsinn ab. Diese Bestimmungen sollen Stadt- und Gemeinderat erst nach vertiefter Prüfung definieren. Also wird die bürgerliche Seite bald wieder mit Vollgas dagegen kämpfen müssen, wenn es konkret wird.

Der linken Ratsseite ist es egal, dass selbst der Stadt Werbeeinnahmen in Millionenhöhe so abhanden kommen. So etwa bei den Verkehrsbetrieben Zürich VBZ. Wir halten fest: Konsumenten haben die Fähigkeit, Werbung kritisch zu sehen, sie sind nicht unfähig oder dumm. Aber genau das glaubt die linke Ratsmehrheit. Und noch etwas: 5500 Personen arbeiten in der Stadt Zürich in der Werbung und in der Marktforschung.

Aus reinem Selbstschutz wechseln wir das Thema

In Witikon hat es ein Gemeinschaftszentrum (GZ) in einem alten Haus. Dieses muss nächstes Jahr einer Grossüberbauung weichen. Das ist schlecht für das GZ, aber gut für die Baubranche, den Bauinvestor und die Wohnungssuchenden. Der Stadtrat weiss das schon seit vielen Jahren. Dass ein Stadtquartier ein GZ braucht, ist ein durchaus anerkanntes Anliegen. Ich bin selber früher mit dem eigenen Nachwuchs dort ins GZ ins Muki-Turnen (Mutter- Kind-Turnen). Damals war ich der einzige Mann im Turnen. Und ich habe mich gar nicht diskriminiert gefühlt. Heute heissen diese Dienstleistungen ElKi-/MuKi-/VaKi-Turnen. Die Stadt hat jahrelang nach einem alternativen Standort gesucht und nichts gefunden. Obwohl die Stadt eigenes Land im Quartier hat; etwa bei der alten Busschleife, oder neu eine grosse Wiese Bauland, überteuert gekauft (Harsplen). Und was fand locker eine Mehrheit im Gemeinderat? Ein dreijähriges Provisorium für 5,8 Millionen plus 2 Millionen Franken pro Jahr für drei Jahre. Also knapp 12 Millionen Franken für ein Provisorium in einem Hinterhof einer stadteigenen Überbauung. Mit Luxus- Grün und Luxus-Haustechnik. Gleichentags konnte man in der Presse lesen, dass der Schweizerische Alpenclub für ca. die Hälfte des Preises auf 2700 M.ü.M. eine neue grosse Berghütte baut, oberhalb Disentis, die Cavadiras-Hütte, inkl. Abriss, Neubau, Haustechnik, Küche, Aufenthaltsraum, Duschen etc. Halb so teuer, für 100 Jahre. Man hätte fürs gleiche Geld diese Hütte also auch in Witikon bauen können, und zusätzlich auch diejenige in den hohen Bergen.

über den Autor
Jean-Marc Jung
SVP (ZH)
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