Ein Plädoyer für Jugend+Sport
Das Bundesamt für Sport (BASPO) plant, ab 2026 die Beiträge im Rahmen des Programms Jugend+Sport (J+S) um 20 Prozent zu kürzen. Besonders kleinere Vereine, die auf diese Mittel angewiesen sind, stehen vor grossen Herausforderungen.

Skilager beispielsweise ermöglichen Bewegung, Gemeinschaft und wichtige Erfahrungen – sie dürfen nicht dem Rotstift zum Opfer fallen. Bild: Adobe Stock
Höhere Teilnahmegebühren für Lager und Aktivitäten könnten dazu führen, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien ausgeschlossen werden. Der Bund spart am falschen Ort.
Sport ist kein Luxus, sondern Zukunft
J+S ist seit Jahrzehnten ein zentrales Instrument der Jugendförderung in der Schweiz. Es bietet Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bewegung und Gemeinschaft, stärkt die körperliche und mentale Gesundheit und fördert freiwilliges Engagement im Vereinsleben. In einer Zeit, in der Bewegungsmangel und soziale Isolation zunehmen, braucht es mehr Investitionen – nicht weniger.
Die geplante Kürzung steht im Widerspruch zur Entwicklung: Rekordteilnahmen zeugen vom Erfolg des Programms, und dennoch sollen die Mittel reduziert werden. Dies wirft grundsätzliche Fragen zur Prioritätensetzung der Sportpolitik auf. Ein Rückgang der Beiträge gefährdet Chancengleichheit und lässt wichtige Angebote – vor allem in ländlichen Regionen und finanziell schwächeren Organisationen – wegbrechen.
Kantone müssen Haltung zeigen
Die Kantone sind gefordert, sich klar zu positionieren. Ich rufe den Regierungsrat dazu auf, Massnahmen zur Abfederung zu prüfen und sich auf nationaler Ebene – etwa über die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren – für den Erhalt der Beiträge starkzumachen. Sportförderung darf nicht als Belastung betrachtet werden, sondern muss als Investition in die nächste Generation verstanden werden.
J+S ist mehr als ein Budgetposten. Es ist eine Plattform für Teilhabe, Zusammenhalt und persönliche Entfaltung. Die angekündigten Kürzungen betreffen nicht Zahlen – sie betreffen Menschen, Perspektiven und die Zukunft unserer Jugend. Darum braucht es jetzt ein klares Zeichen: Für den Sport, für die Kinder – und für eine Schweiz, die in ihre Zukunft investiert.