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Apéro statt Politik

Was zählt in der Politik, sind Taten. Mehrwerte, welche geschaffen werden. Das eigene Ego bringt der Bevölkerung nichts.

Es gibt zu viele Apéröler in der Politik. Bild: PickPik

Unlängst sass ich mit meiner Familie in einem Restaurant. Am Nebentisch dinierte ein gut gekleideter älterer Herr mit seinen im Jungbürgeralter stehenden Enkeln. Irgendwann im Verlauf des Abends fragte ihn der eine aus dem Nichts: «Gäll, Grosspapi, du häsch emal öppis mit Politik z tue gha?» Der sichtlich entsetzte Ex- Politiker erläuterte dann bemüht, dass er während vier Jahren als Nationalrat in Bundesbern sass. Welch Schmach für jemanden, der in seinen Aktivzeiten durchs Dorf stolzierte und vor allem von seinem Status lebte.

Erinnerungen an markige Worte, aber ohne politischen Erfolg

Ich erinnere mich an markige Worte, aber an keinen einzigen politischen Erfolg. Jahre nach seinem Austritt aus dem Bundesparlament holte ihn die Vergangenheit ein. Sein Nichtstun sorgte nochmals für einen kleinen Medienskandal.

Was bleibt am Ende des Tages?

Was interessiert den Bürger ein Politiker, der nur heisse Luft von sich gibt? Für den Moment interessant, später aber nicht mehr von einem Haarföhn zu unterscheiden. Kürzlich trat ein bekanntes Gesicht aus der Landesregierung aus. Wenn Sie das Bild von einem Bundesrat mit Federboa an der Streetparade vor Augen haben, wissen Sie genau, wen ich meine. Was bleibt am Ende des Tages? Selbstverliebte Auftritte und eines Magistraten unwürdige Eskapaden oder erzielte Erfolge während mehr als 10 Jahren? Es gibt zu viele Apéröler in der Politik. Jeder kennt sie: Plauderis, die sich gerne an jedem Anlass mit einem Glas in der Hand zeigen. Ein bekanntes Gesicht der Weisswein- Fraktion, ebenfalls von einer anderen Partei, sagte kürzlich zu mir, dass ein Einzelner im 180-köpfigen Kantonsrat eh nichts bewirken kann. Mit dieser Einstellung würde ich wohl lieber zu Hause bleiben. Eine bezahlte Tagesstruktur habe ich nicht nötig.

Gelübte vor Amtsantritt

Jeder Kantonsrat hat bei Amtsantritt folgendes Gelübte abzulegen: «Ich gelobe, als Mitglied dieses Rates Verfassung und Gesetze des Bundes und des Kantons Zürich zu halten, die Rechte der Menschen und des Volkes zu schützen und die Einheit und Würde des Staates zu wahren. Die Pflichten meines Amtes will ich gewissenhaft erfüllen. » Es geht also einzig darum, der Bevölkerung zu dienen. Was zählt in der Politik, sind Taten. Mehrwerte, welche geschaffen werden. Das eigene Ego bringt der Bevölkerung nichts. Im Gegenteil ist dies genau einer der Punkte, welche für viele die Politik unglaubwürdig machen. Selbstredend werden mich dereinst auch meine Enkel vielleicht fragen, was ich mit Politik am Hut hatte. Da will ich aber nicht mit Verbitterung reagieren, sondern mich mit Freude an die Taten und das Erreichte erinnern können.

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