Ein Jahr mit Regierungspräsidentin Natalie Rickli
Im Amtsjahr 2024/25 präsidierte Regierungsrätin Natalie Rickli den Regierungsrat erstmals. Im Zürcher Bote blickt sie zurück auf ein ereignisreiches Präsidialjahr.

Erstmals durfte eine Zürcher Regierungspräsidentin den Böögg anzünden: Natalie Rickli Ende Juni 2024 in Heiden AR. Bild: Gesundheitsdirektion
Mein Präsidialjahr endete am 30. April 2025. Es war ein Jahr voller Begegnungen und intensiver Erfahrungen. Ein Jahr, in dem ich unseren facettenreichen Kanton aus unterschiedlichsten Blickwinkeln erleben durfte. Und ein Jahr, das mir eindrucksvoll gezeigt hat, dass hinter jeder Errungenschaft und jedem Anlass engagierte Menschen stehen, die den Kanton Zürich tagtäglich mitgestalten.
Hoch hinaus – im wörtlichen und übertragenen Sinn
Gleich zu Beginn des Präsidialjahres entstand das Regierungsfoto 2024. Es zeigt den Regierungsrat auf dem Helikopterlandeplatz des Kantonsspitals Winterthur. Hoch hinaus – das passt zum Kanton Zürich, sind wir doch in vielen Bereichen Vorreiter für die ganze Schweiz. Hoch hinaus ging es auch auf der Studienreise ins Berner Oberland. Wir erlebten, wie die Kraftwerke Oberhasli am Grimsel über eine Million Menschen mit erneuerbarer Energie versorgen. Und im Freilichtmuseum Ballenberg wurde uns vor Augen geführt, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen müssen.
Die Leitung der Regierungsratssitzungen ist eine bereichernde Aufgabe. Der Ort der dreimal jährlich stattfindenden Klausuren wird jeweils von der Regierungspräsidentin bestimmt. So konnte ich meinen Kolleginnen und Kollegen neue Einblicke ermöglichen – durch die Besuche im Universitätsspital Zürich, im Kantonsspital Winterthur und auf der Kloster- und Musikinsel Rheinau.
Ein Kanton mit Geschichte und Zukunft
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten. Dies wurde mir an vielen historischen Jubiläen bewusst: 900 Jahre Dietlikon, 600 Jahre Schloss Kyburg, 150 Jahre demokratische Bundesverfassung. Diese und weitere Ereignisse zeigen, dass Zürich tief verwurzelt ist in seiner Geschichte. Ein Kanton, der sich immer wieder erneuert, ohne seine Identität zu verlieren.
Traditionen pflegen
Ein besonderer Moment für mich war das Sechseläuten – dieses Mal mit einer gleich zweifachen, historischen Premiere: Der Böögg wurde nicht in Zürich, sondern in Heiden, Appenzell, verbrannt. Und erstmals durfte ihn eine Zürcher Regierungspräsidentin mitanzünden – das war mir eine grosse Freude. Auch das Knabenschiessen, an dem ich den Schützenkönig auszeichnen durfte, gehört zur Zürcher Identität.
International und -kantonal vernetzen
Auch auf internationaler Ebene durfte ich Zürich vertreten – beim Empfang des irischen Premierministers am Bloomsday mit Besuch am Grab von James Joyce oder im Austausch mit Botschaftern aus Frankreich, Italien, Japan, dem Kosovo oder Südarfrika. Auch der Austausch mit den anderen Kantonen ist wichtig: Mit der Berner, der Schwyzer und der Bündner Regierung gab es entsprechende Treffen. Die enge Vernetzung auf allen Ebenen ist wichtig für unseren Kanton.
Ein Kanton, der lebt – durch die Menschen, die ihn gestalten
Zürich ist vieles zugleich: Wirtschaftsmetropole, Bildungs- und Wissenschaftsstandort, Kulturhochburg, Sportkanton. Doch vor allem ist Zürich ein Kanton, der von den Menschen lebt, die ihn mit Herzblut gestalten. Am Kantonalen Schwingfest in Horgen oder am Musikfest in Urdorf habe ich diese Leidenschaft hautnah erlebt.
Gemeinsam für einen starken Kanton Zürich
Das Präsidialjahr hat mir erlaubt, weit über den Gesundheitsbereich hinauszublicken – in die Welt von Sport, Wirtschaft oder Kultur. Dieser Perspektivenwechsel war bereichernd und hat mir neue Denkanstösse gegeben, die ich in meine weitere Regierungstätigkeit nach der Präsidiumsübergabe an Regierungsrat Martin Neukom am 1. Mai 2025 mitnehmen kann.