Mitmachen
Artikel

Jede Zeit hat ihre Götter

Es ist an der Zeit, diese Götter von ihren Sockeln zu stürzen und in den Städten die Verkehrspolitik zu entideologisieren.

Das Velo, der Held!  (Bild: Adobe Stock)

Der Verkehr in den Städten Winterthur und Zürich ist und bleibt ein Politikum. Die rotgrünen Stadtregierungen versuchen, über die Verkehrspolitik die Städte umzugestalten, um den Lärm zu reduzieren, das Klima zu retten oder gar den Gang der Wirtschaft in ihrem Sinn zu beeinflussen. Als ausgemachter Bösewicht gilt dabei der motorisierte Verkehr, als Held das Velo. Für das Velo werden in beiden Städten neue Schnellrouten ausgewiesen oder, wie in Winterthur am Bahnhof, pompöse Tempel mit Velostandplätzen gebaut. Die Velodemonstration Critical Mass hat in der Stadt Zürich lange Zeit viel Narrenfreiheit genossen. Verkehrsregeln werden bei Velofahrern in beiden Städten nur zögerlich durchgesetzt.

Motorisierter Verkehr behindert

Der motorisierte Verkehr hingegen wird behindert, wo es nur geht, sei es durch Parkplatzabbau, eine Vielzahl von Radaranlagen, Verbauungen auf der Strasse oder teilweise abstruse Verkehrsführungen. Ins Gewicht fällt auch, dass die Verkehrsinfrastruktur trotz starker Bevölkerungs- und damit Autofahrerzunahme nicht zu-, sondern eher abgebaut wird. Beim motorisierten Verkehr weigern sich auch beide Städte konsequent, ihre Zentrumsfunktion wahrzunehmen. Während sie diese Verantwortung bei den genehmen Themen wie Kultur, dem ÖV und Sozialem noch so gerne und über Gebühr übernehmen, ist ihnen diese beim motorisierten Verkehr lästig.

Verkehr auf Hauptverkehrsachsen behindern

Vielmehr schotten sich die Städte von ihrem Umland ab, indem sie den motorisierten Verkehr auf den Hauptverkehrsachsen in die Stadt direkt oder indirekt behindern. Dazu dienen Verkehrsbehinderungen wie Bushaltestellen auf der Fahrbahn mit fehlender Überholmöglichkeit oder schwammige Mehrzweckstreifen mit Tempo 30 und Abbau der Abbiegestreifen. Aus dem Zentrumslastenausgleich erhält die Stadt Zürich pro Jahr rund 400, die Stadt Winterthur 90 Millionen Franken unter anderem für Leistungen des Verkehrs, welche sie – wie wir gesehen haben – nur zum Teil erbringen. Durch diese Politik schaden sich die Städte auch selbst, indem der ÖV verlangsamt wird oder Firmen wegziehen. Winterthur beispielsweise hat zum Ziel, zusätzliche Arbeitsplätze anzuziehen. Weil es den Zugang durch den motorisierten Verkehr unattraktiver macht, verlagern Firmen jedoch Arbeitsplätze von Winterthur weg, was nach Aufhebungen von Parkplätzen schon mehrmals vorgekommen ist. Die negativen Folgen der Vergötterung des Langsamverkehrs sind offensichtlich. Es ist an der Zeit, diese Götter von ihren Sockeln zu stürzen und in den Städten die Verkehrspolitik zu entideologisieren. Die Städte als Zentren haben eine Verantwortung gegenüber dem Umland und dem Rest des Kantons. Für Bürger, Wirtschaft und Gewerbe des gesamten Kantons sind eine freie Mobilität und offene Hauptverkehrsachsen essenziell.

über den Autor
Manuel Zanoni
SVP (ZH)
weiterlesen
Kontakt
SVP des Kantons Zürich, Lagerstrasse 14, 8600 Dübendorf
Telefon
044 217 77 66
Fax
044 217 77 65
E-Mail
Social Media
Besuchen Sie uns bei:
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Details ansehen
Ich bin einverstanden